Co-Abhängigkeit – Wenn dein JA ein NEIN zu dir selbst ist
Die Sehnsucht, richtig zu sein. Die Sehnsucht, zu gefallen.
Beides ist kein Ausdruck von Liebe.
Es sind Symptome von Co-Abhängigkeit.
Du übernimmst Verantwortung für das, was andere fühlen –
weil du glaubst, dass es deine Aufgabe ist.
Weil du gelernt hast, dass Harmonie wichtiger ist als deine Wahrheit.
Weil du dachtest, dass du nur dann geliebt wirst, wenn du brav bist.
Co-Abhängigkeit hat viele Gesichter.
Zwei davon sind besonders perfide:
1. Du willst gefallen.
Du tust alles, um gemocht zu werden.
Du sagst JA, obwohl dein ganzer Körper NEIN schreit.
Du spürst die Wut, schluckst sie runter.
Du passt dich an. Du bist verständnisvoll, einfühlsam, rücksichtsvoll – bis zur Selbstaufgabe.
Du vergisst dich. Und nennst es Liebe.
2. Du wirst verantwortlich gemacht.
Du hörst Sätze wie z.B.:
„Wegen dir bin ich krank.“
„Du bringst mich an den Rand.“
„Du bist schuld, dass es mir so geht.“
Und wenn du tief atmest, fühlst du:
Du glaubst es fast selbst.
Du versuchst es wieder gutzumachen, dich zu erklären, zu entschuldigen, zu retten.
Aber du wirst nie ankommen.
Denn die Verantwortung lag nicht bei dir. Sondern bei deinen Eltern oder Fürsorgepersonen.
Co-Abhängigkeit ist wie ein Tanz.
Du versuchst im Takt zu tanzen.
Du tanzt mit, damit der andere bleibt.
Du gibst immer mehr, damit du nicht verlassen wirst.
Du ordnest dich immer wieder unter, damit es keinen Streit gibt.
Du verlierst dich in dieser Gehirnwäsche – in der Hoffnung, dass dich jemand findet.
Aber die Wahrheit ist:
Co-Abhängigkeit ist kein Zeichen von Liebe.
Sie ist ein Echo von alten Verletzungen aus der Kindheit. Erlernte Hilflosigkeit. Eine Art Trance Zustand.
Und es braucht Mut, aus diesem Tanz rauszugehen.
Ein ehrliches: Stopp.
Ein mutiges: Ich bin nicht verantwortlich für deine Gefühle.
Ein klares: Ich darf, kann, will, soll, muss mich selbst wichtiger nehmen.
Das ist kein Egoismus.
Das ist Heilung.
Dieser Mut beginnt erstmal mit einer inneren Vorstellung.
Wie fühlt es sich an das zu dir selbst zu sagen?
Was passiert in deinem Körper, wenn du das zu dir sagst?
Sag es öfter, bis du es glaubst. Das ist deine Wahrheit.
Co-Abhängigkeit und Havening.
Denn Co-Abhängigkeit ist oft nicht nur ein Verhalten, sondern ein tief verankerter emotionaler Reflex.
Ein Schutzmechanismus, der aus alten, oft frühen Erfahrungen entstanden ist – meist aus dem Gefühl:
„Ich bin nur sicher, wenn es den anderen gut geht.“
Oder : „Ich bin nur dann liebenswert, wenn ich funktioniere.“
Wie kann Havening hier unterstützen?
1. Beruhigung des Nervensystems
Co-abhängiges Verhalten ist oft eine Reaktion auf emotionalen Stressaus der Kindheit.
Du spürst Unruhe, Angst, Schuld – und reagierst automatisch:
mit Anpassung, mit Erklärungen, mit Rückzug oder Überfürsorglichkeit.
Havening beruhigt das Nervensystem.
Die sanften Berührungen (Arme, Gesicht, Hände) aktivieren das parasympathische Nervensystem.
Das hilft dir, aus der Reaktion in die Selbstwahrnehmung zu kommen.
Du kannst beginnen, zu fühlen, was DU brauchst – ohne gleich in Aktion zu gehen.
2. Arbeit mit belastenden Glaubenssätzen
Co-Abhängigkeit basiert aus Sätzen wie:
- „Ich bin schuld, wenn es anderen schlecht geht.“
- „Ich darf nicht nein sagen.“
- „Ich bin nur wertvoll, wenn ich gebraucht werde.“
Mit Havening kannst du diese Sätze gezielt verändern.
Du kombinierst sanfte Berührung mit Sätzen wie:
„Wie wäre es, wenn ich nicht verantwortlich für die Gefühle anderer bin?“
„Wie wäre es, wenn Ich auf mich achte.“
„Wie wäre es, Grenzen zu setzen und mich sicher zu fühlen.“
„Wie wäre es, wichtig zu sein – an erster Stelle für mich.“
Durch die Beruhigung des Gehirns in Kombination mit diesen Sätzen entsteht Raum für neue innere Wahrheiten.
3. Auflösung von emotionalen Ladungen
Alte, co-abhängige Muster sind oft mit emotional geladenen Erinnerungen verknüpft:
Ein Vorwurf von früher.
Ein Blick, der dich hat erstarren lassen.
Die Angst, nicht zu genügen.
Havening-Techniken wie Event Havening oder Transpirational Havening helfen,
diese emotionalen Ladungen sanft und nachhaltig zu lösen.
4. Stärkung deines Selbstwertes
Jeder Schritt raus aus der Co-Abhängigkeit ist ein Schritt hin zu dir.
Und dafür braucht es innere Stärke – einen stabilen Selbstwert.
Mit Affirmation Havening kannst du dich täglich mit stärkenden Gedanken verbinden.
Zum Beispiel mit:
„Ich bin genug.“
„Ich bin frei, ich selbst zu sein.“
„Ich darf gesunde Beziehungen leben.“
Dabei wirken Berührung, Stimme und Satz wie ein innerer Hafen in Sicherheit und Selbstliebe.
Fazit:
Havening ist wie ein sicherer Raum in dir selbst.
Ein Ort, an dem du nicht gefallen musst.
An dem du nicht schuldig bist.
An dem du dich einfach spüren kannst.
Und von dort aus wird Veränderung möglich –
nicht als Kraftakt, Mutprobe, Beweise, sondern als sanfte Rückkehr zu dir.
https://www.havening.org/directory/grid/view/details/14/1191-Kerstin-Warkentin