
Verbundenheit durch Kommunikation
Kerstin Warkentin
20-01-2024
Ein sehr interessantes Thema, mit dem ich in Coachings oft zu tun habe.
Was bedeutet es, wirklich verbunden zu sein?
Manchmal sind es die einfachsten Momente: ein tiefer Blick, ein stilles Verstehen, das Gefühl, dass jemand wirklich zuhört. In einer Welt voller Worte und Geräusche ist es erstaunlich, wie oft wahre Kommunikation fehlt – das ehrliche, authentische Miteinander, das uns miteinander verbindet.
Doch was macht diese Art der Verbindung aus?
Zuhören – das Geschenk der Präsenz
Verbundenheit beginnt, doch wenn wir uns die Zeit nehmen, wirklich zuzuhören. Nicht nur mit den Ohren, sondern mit dem ganzen Herzen. Wenn jemand seine Gedanken oder Gefühle mit uns teilt, zeigt sich in unserem Zuhören, wie sehr wir ihn schätzen. Es bedeutet, innezuhalten und Raum zu geben – für die Worte, für die Pausen dazwischen, für alles, was vielleicht nicht gesagt, aber gefühlt wird. Auch wenn es schwerfällt die eignene Gedanken zurückzuhalte, es ist nicht der Moment Zustimmung oder Kritik, oder Verurteilungen auszusprechen.
Worte, die Brücken bauen
Worte haben Macht. Sie können Gräben ziehen, vertiefen, ein imaginäres Stoppsschild sein oder Brücken bauen. Sie können trösten, inspirieren und stärken – oder verletzen und trennen. Manchmal braucht es Mut, die richtigen Worte zu finden, besonders in schwierigen Momenten. Doch wenn wir uns bemühen, mit Respekt und Empathie zu sprechen, kann aus einem Gespräch eine Verbindung entstehen, die weit über das Gesagte hinausgeht.
Nonverbale Kommunikation – die Sprache des Herzens
Ein Lächeln, das den Raum erhellt. Eine Berührung, die Trost spendet. Ein Kopfnicken, das Verständnis signalisiert. Oft sagen diese kleinen Gesten mehr als Worte. Sie zeigen, dass wir da sind, dass wir mitfühlen, dass wir den anderen wahrnehmen. In ihnen liegt eine universelle Sprache, die keine Übersetzung braucht. Das macht uns Menschen einzigartig. Bei Tieren kann man diese Verbundenheit durch non- verbale Kommunikation auch feststellen. Und wenn du ein Haustier hast, beobachte wie du mit deinem Tier sprichst, wie du dich verhälst, mit Worten, mit Gesten, mit Lob und mit Bestrafung. Dein Tier zeigt Zuneigung, wie Freude durch Schwanz wedeln, tanzen, bellen und Streicheleinheiten einfordern. Dein Tuer zeigt Ansgt, durch Schwanz einziehen, sich ducken, sich verkriechen, Ohren anliegend, oder durch aggresives Verhalten.
Die Kunst der Offenheit
Echte Kommunikation erfordert Offenheit – das Teilen unserer eigenen Gedanken und Gefühle. Es ist nicht immer einfach, sich verletzlich zu zeigen. Doch wenn wir uns trauen, unsere Wahrheit zu sagen, laden wir auch andere ein, das Gleiche zu tun. In dieser Ehrlichkeit liegt eine besondere Kraft: die Kraft, tiefe Verbindungen zu schaffen, nicht nur zu anderen auch diese tiefe Verbindung zu sich selbst wieder zu finden.
Verbundenheit in der Vielfalt
Jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte, seine eigene Perspektive, seine eigene Wahrheit und seine eigene Stimme mit. Wenn wir bereit sind, zuzuhören und zu lernen, kann Kommunikation uns helfen, die Einzigartigkeit der Vielfalt wie Verbundenheit funktioniert, zu entdecken. Jede Begegnung wird zu einer Chance, über den eigenen Horizont hinauszublicken und neue Facetten der Menschlichkeit zu erkennen.
Ein Weg zu mehr Nähe
Verbundenheit durch Kommunikation ist kein Ziel, das wir einmal erreichen und dann abhaken können. Es ist ein Weg – einer, den wir täglich aufs Neue beschreiten. Indem wir einander mit Respekt, Empathie und Offenheit begegnen, schaffen wir einen Raum, in dem Vertrauen wachsen kann.
Denn am Ende geht es nicht nur darum, gehört zu werden. Es geht darum, gesehen, verstanden und akzeptiert zu werden – genauso, wie wir sind.
Was bedeutet Verbundenheit durch Kommunikation für dich?
Welche Momente haben dich besonders berührt?
Wenn Schweigen zur Bestrafung wird: Die leisen Narben der Seele
Man sagt, Kommunikation sei der Schlüssel zu Verbindung und Verständnis. Doch was passiert, wenn dieser Schlüssel absichtlich zurückgehalten wird? Wenn Schweigen – das Fehlen von Worten, Blicken, Zuwendung – nicht Ausdruck von Frieden, sondern von Bestrafung wird? Kinder, die solche Momente erleben, tragen oft unsichtbare Narben, die ihr Leben weit über ihre Kindheit hinaus prägen. Denn was Kinder durch Worte lernen, ist genauso prägend wie das, was sie durch Schweigen erleben – vielleicht sogar noch mehr.
Schweigen, das schmerzt
Für ein Kind ist Schweigen keine neutrale Erfahrung. Es fühlt sich an wie ein emotionaler Vakuumraum, in dem Wärme, Sicherheit und Nähe plötzlich verschwunden sind. Ein Kind, das mit Schweigen bestraft wird, beginnt, an sich selbst zu zweifeln:
- Habe ich etwas falsch gemacht?
- Bin ich nicht liebenswert genug, um angesprochen zu werden?
- Was muss ich tun, um diese Stille zu durchbrechen?
Diese Fragen graben sich tief ins Unterbewusstsein. Schweigen signalisiert Ablehnung, und Ablehnung hinterlässt bei Kindern oft das Gefühl, unerwünscht oder unsichtbar zu sein.
Was Kinder durch Schweigen lernen
Kinder sind Meister darin, Verhaltensmuster zu entschlüsseln, um in ihrer Welt zu bestehen und um sich das Geschehen logisch zu erklären. Wenn Schweigen als Bestrafung genutzt wird, lernen sie oft Dinge, die ihnen langfristig schaden:
- Angst vor Fehlern:
Schweigen wird als eine Form von Liebesentzug wahrgenommen. Kinder lernen, dass Fehler nicht einfach menschlich sind, sondern dazu führen, dass sie aus der emotionalen Nähe ausgeschlossen werden. Diese Angst vor Fehlern kann zu Perfektionismus oder Vermeidungsverhalten führen. - Unterdrückung von Gefühlen:
Kinder lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Emotionen herunterzuspielen, weil sie glauben, dass es sicherer ist, still zu sein, als eine Reaktion zu provozieren. - Abhängigkeit von Bestätigung:
Sie entwickeln das Bedürfnis, ständig Anerkennung zu suchen, um sicherzugehen, dass die Verbindung zu anderen intakt ist. - Schwierigkeiten, Konflikte zu lösen:
Schweigen als Konfliktbewältigung wird für sie zum Vorbild. Sie übernehmen dieses Muster, statt zu lernen, wie man durch Worte klärt, heilt und verbindet.
Wie sich diese Erfahrungen im Leben zeigen
Die Spuren dieser Kindheitserfahrungen zeigen sich oft im Erwachsenenleben, manchmal subtil, manchmal offensichtlich:
- Schwierigkeiten in Beziehungen: Menschen, die als Kinder durch Schweigen bestraft wurden, neigen dazu, Konflikte zu fürchten oder zu vermeiden. Sie könnten sich zurückziehen, wenn sie sich abgelehnt fühlen, oder übermäßig viel tun, um Konflikte zu verhindern.
- Selbstzweifel: Sie tragen ein tiefes Gefühl von Unsicherheit in sich, das sie in ihrer Karriere, in Freundschaften oder in ihrer persönlichen Entwicklung blockieren kann.
- Emotionale Taubheit: Manche entwickeln eine Schutzmauer, die es ihnen erschwert, sich emotional zu öffnen – selbst gegenüber denen, die ihnen nahe stehen.
Ein Weg zur Heilung
Die Verletzungen, die durch Schweigen als Bestrafung entstehen, können heilen – mit Zeit, Verständnis und Arbeit an sich selbst. Hier sind Schritte, die helfen können:
- Erkennen und Verstehen: Sich bewusst zu machen, dass das Schweigen in der Kindheit nicht die eigene Schuld war, ist ein wichtiger erster Schritt.
- Emotionen zulassen: Raum für die eigenen Gefühle zu schaffen und sie nicht mehr zu unterdrücken, ist heilsam.
- Neue Kommunikationsmuster lernen: Es hilft, bewusst zu üben, Konflikte anzusprechen und durch Worte statt durch Rückzug zu lösen.
- Sich selbst Mitgefühl schenken: Zu erkennen, dass man als Kind nur überleben wollte, kann Trost spenden.
Wie macht man das?
Mit Hilfe der Energiepsychologie, wie z.B.: Havening, Mindshifting, EFT -Tapping, Mit der Energie der Absicht.